“Zu Tisch bitte!”

Mit Datenverarbeitung von der Wissens- zur Erkentnisgesellschaft.

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Daten sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Die Fähigkeit, Daten zu verarbeiten, ist demnach für die Zukunftsfähigkeit essenziell. Für Städte bedeutet dies, dass sie Daten erfassen und auswerten müssen – auch jenseits der verwaltungstechnischen Arbeit für Bürger:innen.

Urbane Datenverarbeitung ist dann ein wichtiger Treiber der Stadtentwicklung in allen ihren Sektoren und ist in genau dieser Funktion für Stadtplaner:innen ebenso interessant wie beispielsweise die lokale Wirtschaft. Letztere wurde am 25.11.2021 von der Digitalstadt zu Tisch gebeten.

Aktuelle Daten schnell erfassen

Mehr als 45 Unternehmer:innen aus Darmstadt und naher Umgebung fanden sich zur Online-Veranstaltung „Runder Tisch der Digitalstadt“ ein. Zentraler Diskussionspunkt: die Datenplattform Darmstadt. Sie ist seit Beginn 2021 online und visualisiert städtische Daten in schnell eingängigen Graphen. So ist das aktuelle Verkehrsaufkommen auf https://datenplattform.darmstadt.de ebenso zu sehen wie Daten zur Luftqualität oder auch den aktuellen Corona-Fallzahlen. Und dies ist erst der Anfang. Die Datenplattform wird derzeit intensiv weiterentwickelt und viele weitere Anwendungsfälle und Darstellungen sind möglich. Welche für die Wirtschaftsvertreter:innen relevant sein könnten, das wurde am Runden Tisch besprochen.

Zusammenarbeit beflügeln

Die Datenplattform erfülle gleich mehrere Aufgaben, so David da Torre, Geschäftsführer der Digitalstadt Darmstadt GmbH und Projektleiter der städtischen Datenplattform. Sie stelle nicht nur die Zusammenhänge von einzelnen öffentlichen Datensätzen her, wie beispielsweise die visualisierte Veränderung von Umweltqualitätsdaten durch das Verkehrsaufkommen; die Datenplattform vernetze darüber hinaus die Akteur:innen hinter den Daten. „Was das bedeutet, äußert sich in der vereinfachten und schnelleren Kommunikation und effizienteren Abläufen der Inter-Amt-Arbeit“, so da Torre weiter. „Wir generieren nicht mehr einfach nur Daten in Darmstadt, sondern wir setzen sie in Kontext zueinander, verarbeiten sie, werten sie aus und erhalten dadurch neue oder vertiefte Erkenntnisse zu stadtplanerischen Fragestellungen. Die Datenplattform entwickelt sich damit zu einem Herzstück der Digitalstadt Darmstadt.“

Noch stecke die Plattform in den Kinderschuhen. Denn eine ganze Reihe von Anwendungsfällen sind noch nicht zu sehen, aber derzeit in Bearbeitung. Die Plattform wird später nämlich zahlreiche Themen-Cockpits aufweisen, die einen noch umfassenderen Einblick in ein bestimmtes Thema gewähren. So soll etwa das Thema Energiewende demnächst zu betrachten sein: Ein Graph wird den Echtzeit-Energieverbrauch darstellen, gesplittet nach Privathaushalt, Kommune und Gewerbe. Ein weiterer Graph wird den Anteil der Erneuerbaren im 15-Minuten-Intervall darstellen und es wird Kartenansichten geben mit Infos zur Ladesäuleninfrastruktur, ÖPNV-Auslastungen, Sharing-Angeboten und vieles mehr.

Plus an Information durch mehr Cockpits

Dem städtischen Daten-Cockpit wohnt also so viel Potenzial inne, dass dieses auch die lokale Wirtschaft befruchten kann. Und so bekundeten die Teilnehmer:innen rege Anwendungsfälle, die sie gerne online sehen würden. Ganz vorne mit dabei, die Mobilität: Auslastung der Parkplätze, Routensituationen sowie Green Mobility wurden genannt, Park and Ride in Kombi mit multimodalen Verkehrsangeboten ebenso. Infrastruktur und Gebäude waren ein weiteres Thema, etwa die Daten zur Wohn- und Mietsituation oder auch Informationen zu Strukturelementen des Stadtgebiets, wie Anzahl und Standort von Bäumen, Baustellen oder Solarzellen.

Die Gastgeber des Runden Tisches, der House of Digital Transformation e. V., der IT FOR WORK e. V. und die Digitalstadt GmbH freuten sich am Ende des Abends über die viele Resonanz zur Plattform: „Wir hoffen, dass die Informationsaufbereitung der städtischen Daten durch die Digitalstadt ein wertvolles Pro-bono des Wirtschaftsstandortes Darmstadt darstellt und diesen weiter wachsen und gedeihen lässt.

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