BITKOM WETTBEWERB

DER KAMPF UM DEN TITEL „DIGITALE STADT“​

Der Wettbewerb „Digitale Stadt“ ist eine gemeinsame Initiative des Digitalverbands Bitkom und des Deutschen Städte- und Gemeindebunds mit dem Ziel, eine digitale Modellstadt mit internationaler Strahlkraft zu schaffen. Der Wettbewerb lief von November 2016 bis Juni 2017. In dem mehrstufigen Bewerbungsverfahren konnte sich Darmstadt mit dem besten Gesamtkonzept durchsetzen. Ein breites Bündnis aus mehr als 20 Partnerunternehmen unterstützt den digitalen Ausbau von Darmstadt ab 2018 pro bono mit Produkten und Dienstleistungen in zweistelliger Millionenhöhe.

Bewerben konnten sich mittelgroße Städte mit rund 100.000 bis 150.000 Einwohnern. Voraussetzungen waren neben der Einwohnerzahl eine städtische Prägung, eine gute Infrastrukturanbindung und die Nähe zu einer Hochschule. Wie die Digitale Stadt aussieht, wird maßgeblich von den lokalen Herausforderungen und Zielen vor Ort bestimmt. Deshalb sollte jede Stadt bei ihrer Bewerbung auch ein eigenes Konzept für ihre Vorstellungen von der Digitalen Stadt einreichen.

In der ersten Runde bewarben sich 14 Städte: Bergisch Gladbach, Bremerhaven, Cottbus, Darmstadt, Göttingen, Gütersloh, Heidelberg, Jena, Kaiserslautern, Konstanz, Ludwigsburg, Paderborn, Ratingen und Wolfsburg.

Die fünfköpfige Jury bewertete die 14 Städte auf Basis eines Punktesystems, das die eingereichten Gesamtkonzepte, die Unterstützung der Akteur:innen vor Ort sowie die Qualität des örtlichen Projektmanagements beinhaltete. In der Jury waren Bitkom, Deutsche Telekom, SAP, Software AG, Hewlett Packard Enterprise und Vodafone vertreten. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund stand der Jury beratend zur Seite. Die fünf Städte mit der höchsten Gesamtpunktzahl schafften es in die Endrunde: Darmstadt, Heidelberg, Kaiserslautern, Paderborn und Wolfsburg.

Anschließend ging der Wettbewerb in eine Individualisierungsphase mit dem Ziel, die digitalen Angebote der Unternehmen auf den konkreten Bedarf der Finalstädte zuzuschneiden. Die fertigen Konzepte stellten die Oberbürgermeister am 31. Mai 2017 in Berlin in einem Pitch vor Publikum und der Jury vor.

12. Juni 2017

Wissenschaftsstadt Darmstadt gewinnt Bitkom-Wettbewerb „Digitale Stadt“

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat den Wettbewerb „Digitale Stadt“ des IT-Branchenverbandes Bitkom in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) gewonnen. Oberbürgermeister Jochen Partsch nahm die Urkunde am Montagabend (12. Juni) auf dem Bitkom-Vorabendempfang in Walldorf (Baden-Württemberg) zum Digital-Gipfel 2017 der Bundesregierung in Ludwigshafen von Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries und im Beisein des städtischen Chief Digital Officer Michael Waidner vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT und weiteren der mehr als 20 Unterstützer, darunter die damalige IHK-Präsidentin und heutige hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung Kristina Sinemus, der Vorstand der HEAG Holding AG, Klaus-Michael Ahrend, und der Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD, Dieter W. Fellner, entgegen.

Ergebnis jahrelangen Vordenkens und Vorarbeitens, um zur digitalen Vorzeigestadt für Europa zu werden.“

„Mit dem Bitkom hat zum ersten Mal ein Industrieverband einen derartigen Wettbewerb von so großer Tragweite initiiert. Ziel war es, die ideale Vorzeigestadt der Zukunft für digitale Prozesse und Dienstleistungen zu finden. Politische Vorgaben haben dabei keine Rolle gespielt, sondern allein harte Fakten. Es war ein langer, intensiver, aber immer auch spannender Wettbewerb, den wir mit unseren Kolleg:innen aus Heidelberg, Kaiserslautern, Paderborn und Wolfsburg bestritten haben und aus dem die Digitalstadt Darmstadt nun als Gewinnerin hervorgeht. Bereits beim Oberbürgermeister-Pitch am 31. Mai in Berlin haben wir gemerkt, dass unsere auf die Umsetzung bezogenen Konzeptionen gut angekommen sind. Letztlich haben wir gezeigt, dass Darmstadt in der Lage ist, in einem nationalen Wettbewerb mit internationaler Ausstrahlung bis zum Schluss am Ball zu bleiben und diesen für sich zu entscheiden.

Wir werden aber auf jeden Fall mit den anderen Wettbewerbsstädten in Kontakt bleiben und zu Fragen der Digitalisierung weiter zusammenarbeiten“, freut sich Oberbürgermeister Jochen Partsch über den Sieg als Deutschlands „Digitale Stadt“ und betonte: „Darmstadt ist seit 20 Jahren Wissenschaftsstadt. Dass es uns ausgerechnet im Jubiläumsjahr gelingt, Digitale Stadt für Deutschland und Europa zu werden, ist kein Zufall. Es ist das Ergebnis jahrelangen Vordenkens und Vorarbeitens zum Beispiel als kontinentales Zentrum der Cybersicherheit. Ohne Vertrauen wird die Digitalisierung keinen Erfolg haben. Ebenso wie es blauäugig ist, vor negativen Aspekten des digitalen Gesellschaftsumbaus die Augen zu verschließen. Nun haben wir aber die Gelegenheit, in Darmstadt Zukunft zu erproben und Digitalisierung zu gestalten, anstatt sie mit uns geschehen zu lassen. Dabei haben wir immer den Bürger:innennutzen im Blick. Zugleich wollen wir digitale Möglichkeiten ausschöpfen, um den Alltag in unserer wachsenden Stadt mit knappen Flächenressourcen und hoher Verkehrsdichte noch effizienter als heute zu organisieren. An dieser Stelle treffen sich Digitalisierung und Ökologie.“

Am Ausbau von Darmstadt zu einer digitalen Vorzeigestadt beteiligt sich ein breites Bündnis aus Digitalunternehmen, die das Projekt mit Produkten und Dienstleistungen in zweistelliger Millionenhöhe unterstützen. Das Projektmanagement wird bereits im Juli seine Arbeit aufnehmen. Die ersten Anwendungen folgen im kommenden Jahr. Oberbürgermeister Partsch bedankte sich bei den Unterstützern der Digitalstadt Darmstadt: „Ich möchte allen in der lokalen Politik und Verwaltung danken, die im vergangenen halben Jahr viel Zeit, Energie und Enthusiasmus in den Wettbewerb investiert haben. Dies gilt auch für die sehr große Zahl von Partnern und Unterstützern, die uns auf dem Weg zur Digitalstadt Darmstadt zur Seite stehen. Unter anderem auch das Land Hessen. Es ist eines der Alleinstellungsmerkmale von Darmstadt, über ein innovatives Ökosystem von Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden, Politik, Verwaltung und Bürgerschaft zu verfügen, das extrem eng, schnell und mit großem Vertrauen kooperiert. Nur so kann man große Ideen auch in die Realität umsetzen.“

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